Die Geschichte der deutschen Nationalmannschaft

Die Geschichte der deutschen Nationalmannschaft

Zu Beginn der 50er Jahre gab es in Deutschland nicht weniger als drei Nationalmannschaften. Diese Mannschaften vertraten das Saarland, die Deutsche Demokratische Republik und die Bundesrepublik. Die letztgenannte Mannschaft – bekannt als Westdeutschland – war die erfolgreichste: Sie gewann drei Weltmeisterschaften und zwei Europameisterschaften. Seit der Wiedervereinigung im Jahr 1990 hat Deutschland zwei weitere große Trophäen gewonnen und damit seinen Platz als eine der besten Nationalmannschaften aller Zeiten gefestigt.

Gründung und Anfangsgeschichte

Im Jahr 1900 wurde der Deutsche Fußball-Bund (DFB) von Vertretern aus 86 Vereinen gegründet. Dies trug wesentlich dazu bei, die verschiedenen deutschen Regionalwettbewerbe zu einer einzigen nationalen Liga zusammenzufassen, die 1902 eingeführt wurde. Die Nationalmannschaft bestritt ihr erstes offizielles Spiel 1908 und unterlag der Schweiz mit 3:5. Sie nahm am olympischen Fußballturnier 1912 teil, bei dem Gottfried Fuchs beim 16:0-Sieg gegen Russland 10 Tore schoss.

Aufteilung nach dem Zweiten Weltkrieg

Noch vor Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde Österreich von Deutschland eingegliedert. Die österreichische Nationalmannschaft wurde umgehend aufgelöst, und einige ihrer Spieler wurden von nationalsozialistischen Politikern gezwungen, sich der deutschen Mannschaft anzuschließen. Deutschland nahm daraufhin an der Weltmeisterschaft 1938 teil, kam aber vor einem feindseligen Publikum nicht über die erste Runde hinaus. Das war bis heute der schlechteste Auftritt Deutschlands bei einer Weltmeisterschaft – bei allen anderen Turnieren, an denen Deutschland teilnahm, erreichte man die Runde der letzten Acht.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Deutschland in drei separate Staaten aufgeteilt: Westdeutschland, Ostdeutschland und das Saarland. Alle drei Länder waren bis 1950 von internationalen Wettbewerben ausgeschlossen, was ihre Teilnahme an der Fußballweltmeisterschaft 1950 verhinderte. Die meisten Traditionen und Organisationen der Vorkriegszeit wurden von Westdeutschland übernommen, darunter auch der DFB. Nach der Weltmeisterschaft wurde der DFB als Vollmitglied in die FIFA aufgenommen.

Verlorene Jahre

Nach dem ersten Titelgewinn als geeinte Nation erlebte Deutschland einen der schlimmsten Einbrüche seiner Geschichte. Bei der Weltmeisterschaft 1998 scheiterte man im Viertelfinale an Kroatien. Die beiden folgenden Europameisterschaften (2000 und 2004) waren für die Fans besonders enttäuschend, da man nicht über die Gruppenphase hinauskam.

Trotz der schweren Auslosung (England, Portugal und Rumänien) war die Euro 2000 für die Mannschaft eines der weniger glorreichen Turniere. In drei Spielen holte sie nur einen Punkt. Im letzten Spiel hatte einer der größten Spieler der Nationalmannschaft, Lothar Matthäus, im Alter von 39 Jahren seinen letzten Auftritt. Seine Karriere endete mit einer schmerzhaften 0:3-Niederlage gegen Portugal.

Auch die Weltmeisterschaft 2002 stimmte nicht gerade zuversichtlich, zumal sich Deutschland nur knapp für das Turnier qualifizieren konnte. Eine Reihe von knappen 1:0-Siegen in der KO-Runde sorgte jedoch für den überraschenden Einzug ins Finale, wo man auf Brasilien treffen sollte. Die Sperre von Mittelfeldstar Michael Ballack schmälerte die Chancen jedoch drastisch, und das Spiel ging 0:2 verloren.

Eine neue Ära

Mit der Ernennung von Joachim Löw zum Bundestrainer im Jahr 2008 tauschte Deutschland seinen typischen defensiven Stil gegen einen offensiven ein. Die ersten Anzeichen dieses Wandels waren bei der Europameisterschaft 2008 zu sehen, als sich Deutschland ins Finale gegen Spanien kämpfte. Ohne eine wirksame Antwort auf das spanische „Tiki-Taka“ verlor Deutschland das Spiel jedoch mit 0:1.

Nach diesen beiden Auftritten hat Deutschland die Weltmeisterschaft 2014 gewonnen. Nachdem sie sich einen Platz in der KO-Runde gesichert hatten, setzten sie sich im Achtelfinale gegen Algerien (2:1) und im Viertelfinale gegen Frankreich (1:0) durch. Im Halbfinale gelang ihnen ein historischer 7:1-Sieg gegen Gastgeber Brasilien, wobei sie in der ersten Halbzeit innerhalb von 7 Minuten vier Tore erzielten. Im Finale besiegten sie dann das von Messi angeführte Argentinien durch einen späten Treffer von Mario Götze.

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